Arbeitsfeld Multimediales Lernen

 


Ein Arbeitsfeld, in dem ich vor zehn Jahren sehr aktiv war, um es dann erst einmal zeitweise zu verlassen, ist das Lernen und Arbeiten mit Computern, Multimedia und Internet. Ich habe nun eine aktuelle Untersuchung durchgeführt. Außerdem arbeite ich seit Jahren mit multimedialen Lernumgebungen und führe derzeit auch ein virtuelles Seminar zum Thema Schulentwicklung durch.

Im Rahmen eines empirischen Forschungsprojektes zum multimedialen Lernen in erziehungswissenschaftlichen Studiengängen wurden Daten über die Ausgangssituation von Studierenden erhoben (N = 403). Wichtige Ergebnisse dieser von mir mit einem studentischen Mitarbeiter gemeinsam durchgeführten Studie sind in einem Bericht zusammengefasst, der als pdf-Datei zur Verfügung steht und hier heruntergeladen werden kann.

Außerdem steht eine erste Skala zur Messung der Internetkompetenz von Pädagogikstudenten nach Selbsteinschätzung zur Verfügung.

Bericht über das Forschungsprojekt herunterladen: Bericht Multimedia
Messinstrument Internetkompetenz  

 

herunterladen: Skala Internetkompetenz

 

 

 

Was ist an diesem Bericht interessant?

 

Über die Faktoren, die zur Nutzung neuere Medien beitragen, kursieren allerlei Mythen und einige Theorien. Einer der Mythen ist die immer wieder vorgebrachte Annahme, die Nutzung von PC und Multimedia sei typisch für die jüngere Generation. Mit dem Austausch der Generationen werde sich auch im Bildungswesen die neue Informationstechnologie durchsetzen. Gegen diese Annahme sprechen die von mir erhobenen Daten, neben anderen Argumenten und empirischen Befunden. Auch unter Studierenden der von mir untersuchten Teilpopulation nutzt nur eine kleine Minderheit PC und Multimedia kompetent und aktiv. Ich halte es für sinnvoller, mit Kategorien wie "Kompetenz" und "Motivation" zu operieren als mit Kategorien wie "Alter", "Generationszugehörigkeit" und selbst "Geschlecht". Zwar gibt es statistische Zusammenhänge zwischen Geschlecht und Medienkompetenz. Aber die bewegen sich in Größenordnungen, die als schwach bis allenfalls mittelstark einzustufen sind. Präzise: Das Geschlecht erklärt bei der Computernutzung und den darauf bezogenen Kompetenzen nicht mehr als etwa 15 bis 20 % der Varianz.

Medienkompetenz ist offenbar das Ergebnis komplexer und aufwendiger Lernprozesse, die keineswegs von allein, nebenbei, spielerisch  locker, leicht und geschmiert ablaufen. Studierende erweitern ihre Medienkompetenz dann, wenn sie dadurch Vorteile haben, wenn sie dazu angehalten werden, wenn sie damit Erfolge erzielen. Das erfordert ebensoviel Fleiß und Durchhaltevermögen wie der Erwerb anderer anspruchsvoller Fähigkeiten (Fremdsprachenkompetenz, Fähigkeiten zur statistischen Analyse, Moderationskompetenz, didaktische Fähigkeiten und Fertigkeiten...). Entsprechend selten sind die genannten Kompetenzen (noch). Dies hat zur Folge, dass multimediale Lernumgebungen und virtuelle Seminare bisher nur von einer Minderheit der Studierenden intensiv genutzt werden.  

Was ist zu tun? Auf diese Frage habe ich hypothetische Antworten, die in der folgenden Präsentation enthalten sind. In dieser Präsentation erläutere und belege ich die These, dass eine Verbindung von multimedial gestütztem Lernen mit personzentrierten Ansätzen, insbesondere Coaching zu optimalen Ergebnissen führt. Pädagogische Professionalität erfordert eine erziehungswissenschaftliche Medienbildung, die genau an dieser Schnittstelle ansetzt. 

 

Vortrag "Erziehungswissenschaftliche Medienbildung"

(Vortrag an der Universität Hamburg, 10. September 2001,funktioniert nur mit MS Internet Explorer)